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Don Bryant feat. The Bo-Keys

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75 Jahre alt ist er – aber neben einigen raren Gospel Aufnahmen gibt es grade mal zwei Alben von Don Bryant (Donald Maurice Bryant, *1942, Memphis TN). Eines nahm er 1969 auf, das zweite mit dem Titel „Don’t give up on love“ erschien dieses Jahr – und sorgte für Furore.

Sein typischer, gospelgetränkter Memphis Soul riss beispielsweise den Kritiker des österreichischen Standard zu einer wahren Lobeshymne hin: „ein Meisterwerk – ein ‚gottverdammtes‘ verkneift man sich nur aus Respekt vor dem Glauben seines Schöpfers. Der schmachtet derweil lebenserfahren seine Songs und ruft in Erinnerung, warum Soul manchmal die schönste Musik der Welt ist.“

Dass Don Bryant nie ganz oben ankam, liegt einerseits daran, dass sein Debut 1969 nicht ganz die Klasse der damals dominierenden O.V. Wright, Otis Clay oder Al Green erreichte. Und es lag vor allem daran, dass der begnadete Sänger sein wahres Talent im Songschreiben entdeckte. Wer seine einschlägige Sammlung durchforstet, stösst mit Sicherheit auf Titel, die Don Bryant geschrieben hat – über 150 Songs stammen aus seiner Feder.

Anfang der 1970-er Jahre begann die Zusammenarbeit mit der jungen Sängerin Ann Peebles, mit der er seit 1974 verheiratet ist und die später, nicht zuletzt dank seinen Songs, eine erfolgreiche Karriere machte. Eine kurze Bemerkung von Ann inspirierte ihn 1973 „I can’t stand the rain“ für sie zu schreiben. Aus dem anfänglichen Achtungserfolg wurde in den 80-er Jahren dank Tina Turner ein Mega Hit.

In den 1980er und 90er Jahren fokussierte sich Bryant schliesslich – naheliegend für einen gläubigen Mann aus Memphis – ausschliesslich auf Gospel. Auftritte ausserhalb der Kirche gab es keine mehr. Es sei schwierig gewesen, ihn davon zu überzeugen, mit über 70 wieder weltliche Musik zu singen, heisst es aus Kreisen des Hi Record Labels, die es aber Gott sei Dank doch schafften und das „Meisterwerk“ auf den Markt brachten.

Mittlerweile ist Don Bryant mit dem neuen Material und seinen alten Klassikern wieder auf den Bühnen anzutreffen – und er hält auch live, was sein letztes Werk versprochen hat.

Text: Philipp Unterschütz