Lazy Lester and The Moeller Brothers
Lazy Lester (Leslie Johnson, *1933, Baton Rouge LA) war Ende der 50er Jahre einer der Grossen der Szene - damals als South Louisiana der Nährboden war für viele unvergessliche Songs, welche die amerikanische Musik mitprägten. Diese Zeit ist gegangen, und mit ihr auch die meisten ihrer Lichtgestalten.
Doch der unverwüstliche Lester trägt die Tradition weiter. Zu seinem Spitznamen kam er übrigens wegen seines langsamen Sprachstils und seiner relaxten Art. Er bezeichnet Jimmy Reed und Little Walter als seine prägenden Blues-Einflüsse, tatsächlich ist Reed‘s Gesangsstil unüberhörbar bei Lester. Und er betont auch immer wieder, dass der echte traditionelle Country seine erste Liebe war und immer noch ist. Aber auch wenn er den Stil besser beherrschte als viele Country Musiker, spielen durfte er ihn bei Aufnahmen nie. Country war „weisse“ Musik. Seine Karrierre begann Mitte der 50er Jahre, als er im Bus neben dem bereits etablierten Lightnin' Slim sass, der auf dem Weg ins Studio war.
Lester begleitete ihn und weil der gebuchte Harpspieler nicht auftauchte, durfte er dessen Parts übernehmen. Und er überzeugte dermassen, dass er Lightnin‘ Slims Harpspieler wurde, für das legendäre Excello Label als Multiinstrumentalist bei Aufnahmen mitmachte und Songs schrieb. "I Hear You Knockin'" oder "Sugar Coated Love" stammen aus seiner Feder. Doch dann hatte er genug vom Musikbusiness und zog sich für fast 20 Jahre zurück.
Erst 1988 gab er mit dem Album „Harp & Soul“ ein fantastisches Comeback. Sein Swamp Blues ist so kräftig, atmosphärisch und energisch wie eh und seine Stimme hat mit dem Alter noch gewonnen. Wir sind stolz, die lebende Legende Lazy Lester in Luzern präsentieren zu können.
Gitarrist Johnny Moeller (*1970, Forth Worth, TX) und sein anderthalb Jahre jüngerer Bruder Jay (Drummer) gehören sozusagen zum Inventar der Bluesszene im texanischen Austin. Die beiden sind seit Jahren Mitglieder der legendären Fabulous Thinderbirds, sind aber auch unter ihrem eigenen Namen als Begleitband aktiv.
So haben sie das musikalische Rückgrat für Grössen wie Sam Myers oder James Cotton gebildet, sie sind aber auch eine Art Mentoren für jüngere Musiker wie Gary Clark Jr. Auch mit Lou Ann Barton und Lazy Lester, die sie dieses Jahr am Lucerne Blues Festival begleiten, haben sie oft gespielt. Wer Johnny Moeller 2004 in Luzern als Gitarrist der Severn Soul Revue erlebt hat, weiss was Clifford Antone, Besitzer des legendären Clubs Antone’s in Austin meinte, als er sagte, niemand könne brennen wie Johnny.
Der Mann, in dessen Club schon jede Bluesgrösse gespielt hat, behauptet gar: „Er hat ein Herz wie es Stevie Ray Vaughan hatte - und er ist der einzige, den ich je mit dieser Art von Herz gesehen habe.“