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Das grafische Gewissen des Lucerne Blues Festival

30. Mai 2019
Das grafische Gewissen des Lucerne Blues Festival
Philipp Unterschütz

Von Philipp Unterschütz

Die Katze wollen sie noch nicht so recht aus dem Sack lassen. Einzig einige Entwürfe auf dem Bildschirm im Atelier von Peter (67) und Julian (32) Jung verraten, in welche Richtung es für das Lucerne Blues Festival gehen soll mit dem Sujet des Jahres 2019. Immerhin wird es das Erkennungszeichen für das 25-Jahr-Jubiläum eines der beliebtesten europäischen Bluesfestivals sein. „Aus Anlass des Jubiläums schauen wir zurück und machen etwas mit Sujets aus der Vergangenheit“ lässt sich Peter Jung aber doch entlocken. „Gegen Ende Juni sind wir fertig, dann werden wir es dem OK präsentieren.“

Seit Anbeginn des Festivals gestaltet der ausgebildete Luzerner Grafiker Peter Jung nun schon die Sujets. Auch nicht-Bluesfans dürften wohl trotzdem etliche seiner Arbeiten kennen. Mit seiner Agentur Jung und Jung gestaltete er 13 Mal die Tourplakate des Schweizer Nationalcircus Knie, er arbeitetejahrelang  für Modekonzerne und grosse Brands im Konsumgüterbereich. Seit der Pensionierung hat er die Firma seinem Sohn Julian übergeben, der ebenfalls an der Hochschule Luzern Grafik studiert hat und aus dessen kreativer Ader beispielsweise sämtliche grafischen Produkte des Festivalhotels Schweizerhof in Luzern stammen. Und seit 2012 machen Peter und Julian die ehrenamtliche Arbeit fürs Lucerne Blues Festival gemeinsam. „Wir gehen sehr ähnlich vor, können die Ideen gemeinsam erarbeiten und haben oft gleiche Vorstellungen“, sagt Julian. Der beste Beweis dafür, wie gut die Zusammenarbeit von Vater und Sohn funktioniert, sind die Sujets der letzen Jahre (Video).

„Zuerst haben wir ein Bild im Kopf, eine vage Vorstellung, wie das Sujet aussehen könnte“, erklärt Julian Jung den kreativen Prozess. „Dann kommen nötige Recherchen, Skizzen von Hand gezeichnet oder am Computer gestaltet und schliesslich die Ausführung.“ Sie würden jeweils insgesamt etwa einen Monat daran arbeiten, bis der definitive Entwurf fertig sei und dieser dem Vorstand des Festivals vorgelegt werden könne.

„Die Plakate des Lucerne Blues Festivals müssen immer den Blues drin haben, davon dürfen wir uns nicht entfernen“, betont Peter Jung. Es sei insofern einfacher ein Plakat für ein Jazzfestival zu kreieren, da habe man mehr Freiraum. „Wir müssen den Blues grafisch übersetzen, dabei ist das Gefühl und die Affinität für die Blueshistorie wichtiger als dass wir bei der Gestaltung ständig Blues hören.

Und nun, wo das Sujet zum Jubiläum langsam Formen annimmt, wie steht es um die Zufriedenheit? Die beiden Jungs lachen. Julian wiegt den Kopf... und meint dann: „Als Künstler ist man wohl nie zufrieden mit seiner Arbeit.“ Und Peter ergänzt, man müsse eben streng sein mit sich. „Nur so kommt man vorwärts.“ Wir sind gespannt, wie unsere Jungs das Lucerne Blues Festival 2019 aussehen lassen.

The graphical conscience of the Lucerne Blues Festival

They do not want to let the cat out of the bag. Only a few designs on the screen in the studio of Peter (67) and Julian (32) Jung reveal the direction in which the Lucerne Blues Festival should take place with the poster of the year 2019. After all, it will be the hallmark of the 25th anniversary of one of the most popular European blues festivals. "On the occasion of the anniversary, we look back and do something with subjects from the past" we can coax out of Peter Jung. "We'll be ready by the end of June, then we'll present it to the organization committee."

Since the beginning of the festival, the Lucerne based graphic artist Peter Jung has been designing the posters. Even non-blues fans probably still know some of his work. With his agency Jung and Jung, he designed the tour posters of the Swiss Nationalcircus Knie 13 times, working for years for fashion companies and major brands in the consumer goods sector. Since retiring, he has handed over the company to his son Julian, who also studied graphics at the Lucerne University of Applied Sciences and whose creative vein includes, for example, all the graphic products of the Festival Hotel Schweizerhof in Lucerne. And since 2012 Peter and Julian have been doing the volunteer work for the Lucerne Blues Festival together. "We are very similar, we can work on the ideas together and often have the same ideas," says Julian. The best evidence of how well father-son collaboration works is the psters of recent years (see Loop Link).

"First, we have an image in our heads, a vague idea of what the subject might look like," says Jung, explaining the creative process. "Then follows necessary research, sketches hand-drawn or designed on the computer and finally the execution." They would each work a total of about a month until the final draft is ready and can be submitted to the board of the festival.

"The posters of the Lucerne Blues Festival must always have the blues, of which we must not leave," emphasizes Peter Jung. It would be easier to create a poster for a jazz festival, because you have more freedom. "We have to translate the blues graphically, but the feeling and the affinity for the blues history is more important than that we constantly hear blues during the design.”

And now that the subject of the jubilee is slowly taking shape, what about contentment? The two Jungs are laughing. Julian weighs his head... and then says: "As an artist you are probably never satisfied with your work." And Peter adds, you just have to be strict with yourself. "It's the only way to get ahead." We are curious how our graphics Jungs will make the Lucerne Blues Festival 2019 look like.